Warum unser Bauchgefühl uns in die Irre führt – und wie kluge Entscheidungen wirklich entstehen

Es ist eine merkwürdige Eigenschaft der Menschen, sich für rational zu halten – und dann nach Gefühl zu entscheiden. Man könnte meinen, die Evolution hätte uns mit einem feinen Sinn für kluge Abwägung ausgestattet. Hat sie aber nicht.
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Ross Maxwell Scenic Drive, Big Bend National Park, United States © Kyle Glenn, unsplash.com

 

Unser Gehirn ist ein Effizienzmeister. Wenn es eine Abkürzung findet, nimmt es sie. Heuristiken, Biases, mentale Shortcuts – unser Denken ist eine einzige Abkürzung. Das ist großartig, wenn es um schnelle Reaktionen geht, etwa wenn wir abschätzen, ob wir noch vor einem herannahenden Bus die Straße überqueren können.

Weniger großartig ist es, wenn es um strategische Entscheidungen geht – um die Zukunft von Unternehmen, Organisationen oder ganzen Gesellschaften.

 

Wie sich schlechte Entscheidungen als Sicherheit tarnen

Je unübersichtlicher die Welt wird, desto stärker klammern sich Menschen an das, was sie kennen. Das ist der Reflex, der aus Unsicherheit Sicherheit machen will. Der eigene Erfahrungshorizont wird zur Norm. Was vertraut ist, erscheint richtig. Was unbekannt ist, erscheint riskant.

So entstehen Fehlentscheidungen, die auf den ersten Blick vernünftig wirken. Die Finanzkrise 2008 ist ein Lehrstück darüber, wie Routinen zu kollektiver Blindheit führten. Subprime-Hypotheken? Ein bewährtes Modell. Rating-Agenturen, die sich gegenseitig absicherten? Hatten wir immer so gemacht. Der Knall kam erst, als sichtbar wurde, dass alle nach den gleichen Mustern entschieden hatten – und falsch lagen.

Dasselbe Prinzip gilt in der Politik. Je komplexer die Welt, desto größer die Versuchung, auf einfache Erklärungen zurückzugreifen. Die Idee, dass die eigene Sichtweise die einzig wahre ist, dass Widerspruch Sabotage bedeutet – ein Reflex in Zeiten der Unsicherheit. Fakten werden ausgeblendet, andere Perspektiven als Bedrohung wahrgenommen. Silodenken ist kein isoliertes Organisationsproblem. Es ist ein gesellschaftlicher Reflex.

Doch warum reagieren Menschen – und damit auch Organisationen – immer wieder so?

 

Wie die Smart-Decision-Culture hilft, bessere Entscheidungen zu treffen

Die Frage ist nicht, ob Unsicherheit existiert – sondern wie wir damit umgehen. Denn die Zukunft bleibt ungewiss. Organisationen können aber Entscheidungsprozesse so gestalten, dass sie sich nicht von der Vergangenheit täuschen lassen.

Hier setzt die Smart-Decision-Culture (SDC) an.

Dieses Konzept hilft Unternehmen, Entscheidungen nicht nur aus dem Bauch heraus zu treffen, sondern auf Basis von relevanten Informationen, systematischer Reflexion und kultureller Einbettung.

Drei Kern-Aspekte machen die SDC besonders wirkungsvoll:

  1. Integration relevanter Informationen
    Entscheidungsprozesse werden so strukturiert, dass sowohl interne als auch externe Informationen einbezogen werden. Das verhindert, dass Unternehmen nur auf ihre eigenen Muster vertrauen und wichtige Signale übersehen.
  2. Nutzung von Systemintelligenz
    Entscheidungen profitieren nicht nur von Einzelpersonen, sondern von der Intelligenz der gesamten Organisation. Dafür werden Regeln und Strukturen angepasst, um das Wissen von Führungskräften und Mitarbeitenden systematisch in Entscheidungsprozesse einzubinden.
  3. Berücksichtigung der Unternehmenskultur
    Unbewusste Erwartungen und Verhaltensmuster beeinflussen, wie Entscheidungen getroffen werden. Die SDC hilft dabei, diese Muster sichtbar zu machen und die Unternehmenskultur gezielt in den Entscheidungsprozess einzubeziehen.

Kurz gesagt:

Die Smart-Decision-Culture stellt sicher, dass Entscheidungen nicht nur intuitiv, sondern reflektiert, angepasst und zukunftsfähig sind.

 

Die Alternative? Verpasste Chancen.

Die Geschichte zeigt: Wer nur nach dem Vertrauten entscheidet, bleibt stehen. Unternehmen, die Risiken scheuen, verpassen Chancen. Gesellschaften, die sich abschotten, verlieren ihre Innovationskraft.

Kluge Entscheidungen sind kein Produkt des Bauchgefühls. Sie sind das Ergebnis bewusst gestalteter Prozesse. Und sie sind dringender denn je.

 

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Die Smart-Decision-Culture: Der Komplexität mit klugen Entscheidungen begegnen, spconsulting.de/smart-decision-culture

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