Auch im neuen Jahr bleibt Vieles ungewiss
Die Schlagzeilen in der ersten Woche des Jahres 2021 überschlagen sich: „Wir holen nicht auf, wir fallen zurück“. „Branchen, die gewinnen, Branchen, die verlieren“. Der Lockdown wurde bis Ende Januar verlängert, die Forderung nach einem unbefristeten Lockdown steht im Raum. Der Virologe Christian Drosten erwartet eine „sehr komplizierte“ erste Jahreshälfte, SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach spricht davon, dass wir „die schlimmsten drei Monate“ (Quelle: FAZ.net) der Pandemie vor uns haben. Der HDE warnt vor bis zu 50.000 Insolvenzen im Einzelhandel, sofern keine wirtschaftliche Unterstützung vom Staat geleistet wird (Quelle: Einzelhandel.de). Auf der anderen Seite verzeichnete der DAX diese Woche ein Allzeithoch von über 14.000 Punkten (Quelle: Handelsblatt.com). Hoffnung versprechen die neuen Impfstoffzulassungen, auch wenn der Impfstart in Deutschland bislang eher schleppend verläuft.
Vor gut einem halben Jahr befragten wir Unternehmerinnen und Unternehmer sowie die Vorstands- und Geschäftsführungsebene zu ihrer Einschätzung der damaligen Situation sowie ihrer Prognose für die darauffolgenden Monate und Jahre. Bereits zu diesem Zeitpunkt rechneten sie bis mindestens 2021 mit weitreichenden wirtschaftlichen Einschränkungen, wie Sie neben weiteren Erkenntnissen und Analysen in unserem Bericht lesen können. Und genau so kam es.
Die Corona-Pandemie wird die Wirtschaft und unseren Alltag auch in 2021 noch lange prägen
Das BIP in Deutschland verzeichnete 2020 einen Einbruch von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das erste Quartal 2021 gehen Wirtschaftsforscher des Handelsblatt Research Instituts (HRI) von einem weiteren Minus von vier Prozent aus. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie ist jedoch anders als zur Finanzkrise 2009 anschließend nicht mit einer gradlinigen Erholung der Wirtschaft zu rechnen, sondern mit einem fortwährenden „Go-and-Stop“ (Quelle: Handelsblatt.com), das zu einem prognostizierten Wachstum des BIP von 3,3 Prozent führen soll. Die Arbeitslosenquote wird von 5,9 Prozent auf 6,3 Prozent steigen, die Inflation von 0,4 Prozent auf 2,2 Prozent.
Eines steht für das Jahr 2021 fest: Die Corona-Pandemie wird uns noch länger im Griff halten als zunächst erhofft.
Bereits im November hatten wir von S&P Consulting uns darauf eingestellt, dass der Lockdown weit über den 10. Januar 2021 hinaus andauern würde, und vertreten die Hypothese, dass bis mindestens Ostern 2021 mit härteren Einschränkungen zu rechnen sei.
Wir sind alle gut beraten, uns auf dieses Szenario einzustellen, und die tagesaktuellen Entwicklungen genau im Blick zu behalten.
Ganzheitliche Lösungen sind gefragt – und wir als Gesellschaft
Der Lockdown kann jedoch nur eine Notmaßnahme sein und nicht die Lösung. Es bedarf klügerer Interventionen als das, was wir im Moment erleben, um die Infektionszahlen zu senken und die Corona-Pandemie zu überwinden.
Nicht nur im wirtschaftlichen Kontext ist ein kluges Vorgehen notwendig. Während viele Unternehmen, die ihre Tätigkeit derzeit trotz der Infektionsschutzmaßnahmen weiter ausüben können, für sich und ihre Belegschaft mittlerweile einen Umgang mit der Corona-Pandemie gefunden haben, gibt es für Schulen und Kitas weiterhin kein Konzept. Die ständig wechselnden und kurzfristig beschlossenen Regeln setzen Eltern, wie bereits im Frühjahr, zusätzlich unter Druck.
Wir als Gesellschaft sind gefragt, die unterschiedlichen Perspektiven unter Nutzung der vorhandenen Systemintelligenz zusammenzuführen, um so ganzheitliche Lösungen zu entwickeln. Wir werden sehen, ob es uns als Gesellschaft gelingen wird, die anstehenden Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen, und wo wir Ende 2021 stehen werden.
Wir wünschen unseren Kunden und Partnern die notwendige Einsicht und Klugheit, sich weiterhin auf die ungewissen Rahmenbedingungen einzustellen sowie Entscheidungen zu treffen und umzusetzen, die die Gesundheit der eigenen Organisation langfristig sicherstellen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021.